von Ben
28. Mai 2020
Das Projekt, das Du mit dem Kauf von Cashewmus und Nussmixmus unterstützt, liegt uns ganz besonders am Herzen. Denn darin findet eine außergewöhnlich Wertschöpfung aus der Verbindung der Bereiche Ökologie, soziale Entwicklung, Bildung, Innovation und Zusammenarbeit statt.
Am Hafen von Santarém - Showdown der Amazonas-Ströme
2017 haben wir auf der Suche nach neuen Lieferanten die Stadt Santarém besucht, die mitten im Amazonasbecken an der Mündung des Rio Tapajós in den Rio Amazonas liegt. Dabei kam uns enorm zugute, dass die TodaVida-Mitgründerin Narja in Santarém geboren und aufgewachsen ist. Denn Narjas riesige Großfamilie ist so gut in der Stadt vernetzt, dass wir ohne Umwege Zugang zu allen wichtigen Akteuren bekamen, die in der Region an den Themen Agro-Ökologie und Wiederaufforstung arbeiten.
Besuch mit Agrartechnikern bei Agroforst-Pionierbauern
Neuer Wald entsteht unter dem Schutzdach
Da ist zunächst die Bundesuniversität UFOPA, auf deren experimenteller Fazenda wir detaillierten und intimen Einblick in den derzeitigen Status Quo der Wiederaufforstung in Agroforstsystemen in der Region gewannen. Außerdem konnten wir uns ohne Umwege mit den Lehrstuhlinhabern und Technikern der Universität zusammensetzen und erste gemeinsame Projektideen entwickeln.
Unser erster Besuch bei den jungen und fröhlichen Mitarbeitern von UFOPA
Auch mittels unkompliziertem und direktem Kontakt zu unabhängigen Agrar-Ingenieuren und Umwelttechnikern konnten wir in der Praxis miterleben, welche sozial-ökologischen Projekte bereits existieren und an was es am meisten mangelt, nämlich:
Völlig neu sind für die Bauern außerdem die Auswirkungen des Klimawandels, insbesondere extreme Trockenheit!
Trockenheit in Santarém - eine völlig neue Herausforderung für die Bauern
Acosper
Ein mit Narjas Familie befreundeter Umweltbeamter brachte uns mit der Leitung einer lokalen Kooperative namens Acosper zusammen, die aus einem staatlichen Ansiedlungsprogramm für heimatlose Kleinbauern hervorgegangen ist.
Die Mitglieder dieser Kooperative leben im Moment eher schlecht als recht vom Anbau einjähriger westlicher Gemüse, die auf lokalen Märkten vertrieben werden.
Der große Traum der Kooperative ist die Aktivierung eines leider vollkommen verfallenen gigantischen Produktionsstandorts, der vor vielen Jahren einmal aus Fördergeldern zur Veredelung von Paranüssen und Cashewnüssen gebaut wurde, der jedoch dann mangels Geld und technischer Expertise nie in Betrieb genommen wurde.
Besuch in der alten Fabrik von Acosper
“Os Cajueiros de Santarém”
In der Region von Santarém wachsen Cashew-Bäume fast wie Unkraut, obwohl sie hier eigentlich gar nicht heimisch sind, sondern vor Jahrhunderten von der viel weiter westlich gelegenen brasilianischen Atlantikküste hergebracht wurden.
Die lokale Kultur nutzt die stets wild gesammelten Cashewnüsse zum Teil für den Eigenbedarf, zum größeren Teil allerdings zum Straßenverkauf an fahrende Händler aus anderen Bundesländern. Die Gewinnmarge der Sammler ist dabei verschwindend gering.
TodaVida Cashewmusmeister Eric
An dieser Stelle trat unser Mitgründer und Cashewmeister Eric auf den Plan. Eric stellt mit seiner Frau Poli in einer eigenen kleinen Produktionsstätte in Minas Gerais bisher unser Cashewmus her. Er hat diesen Herstellungsprozess in den letzten Jahren selbst erarbeitet und so weit perfektioniert, dass das Mus auch europäischen Standards standhält.
Die Idee war, dass Eric seinen Prozess doch einfach an die Kooperative weitergeben könnte, damit diese dann das Cashewmus in größeren Mengen produzieren kann. Dabei könnte in kleinen Schritten der Produktionsstandort wiederbelebt und allmählich skaliert werden. Dadurch würde sich die Kooperative ein neues gewinnträchtiges Geschäftsmodell aufbauen.
Denn das Mus kann mit wesentlich größerer Gewinnmarge verkauft werden als die Nuss. Und entsprechende Absatzmärkte für Cashewmus existieren bereits, sowohl in Südbrasilien als auch in westlichen Industrieländern.
Und so entstand dieses Projekt.
Mit dem Kauf der Produkte Cashewmus und Nussmixmus finanzierst du in im ersten Projektjahr die Anschaffung einer französischen Steinmühle mit, die die Qualität des Endprodukts garantiert.
Die Universität UFOPA übernimmt das Qualitätsmanagement der Produktionsprozesse sowie die laufenden mikrobiologischen Laboruntersuchungen auf dem Campus.
Eindrücke aus Santarém
Sobald die Produktion angelaufen ist, wird dann der für sozialökologische Projekte vorgesehene Teil des Kaufpreises der TodaVida-Muse in das Keimen und Auspflanzen von Cashewbäumen in lokalen Bio-Agroforstsystemen fließen, mittels derer die Universität zusammen mit Kleinbauern in der Region Brachflächen aufforstet.
Die auf diese Art stattfindende Einführung von Cashewbäumen in Agroforstsysteme ist neu und verspricht, in den entsprechenden Systemen signifikanten Zusatzwert zu generieren. Gleichzeitig erbringt das Projekt einen wichtigen wissenschaftlichen Beitrag über den biologischen und ökonomischen Wert von Cashew-Bäumen in hoch biodiversen tropischen Agrarforstsystemen.
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